Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik

Wirtschaftsinformatik ist fester Bestandteil zahlreicher Studiengänge der HTW Saar 

Im Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik werden die erworbenen Kenntnisse vertieft und ausgebaut. Folgende Seiten zeigen Wissenswertes Rund um den Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und dessen unterschiedliche Facetten.

Schwerpunktveranstaltungen

Schwerpunkt Modul 1, Software Engineering

Software ist allgegenwärtig, sie umgibt uns, wir benutzen sie und oft merken wir dies gar nicht bewusst, weil wir uns schon so daran gewöhnt haben. Wenn wir beispielsweise mit einem modernen Auto fahren, dann ist dies eigentlich ein rollendes Computersystem. Technische Komponenten wie der Tachometer, die Airbag-Steuerung, der Bremsspurassistent, die Einparkhilfe, das Navigationsgerät und viele weitere, sogenannte eingebettete Systeme sowie ca. 1 Gigabyte Software, sorgen dafür, dass das Fahren sicherer und komfortabler wird. Und nicht zu vergessen unser ständiger Begleiter: das Smartphone. Dieses Accessoire hat unser Leben regelrecht auf den Kopf gestellt. Der kleine Supercomputer entfaltet seine volle Wirkung durch zahlreiche installierte Software-Anwendungen (Apps), die unser alltägliches Leben erleichtern und die Kommunikation fördern.
Im Modul Software Engineering werden wissenschaftliche Methoden zur Herstellung qualitativ hochwertiger Software praktisch angewendet. Das Motto lautet: So wenig Theorie wie nötig, so viel Praxis wie möglich. Die Veranstaltung richtet sich an absolute Programmieranfänger, die bisher noch keine Zeile Quelltext geschrieben haben. Ähnlich wie bei einer Fremdsprache lernt man eine Programmiersprache nur durch das aktive Anwenden und Üben. Insofern ist die Veranstaltung als Vorlesung mit integrierten Übungen konzipiert.

Schritt für Schritt tauchen wir also ein in die Welt der Softwareentwicklung. Mit Hilfe objektorientierter Modellierungsmethoden der Unified Modeling Language (UML) lernen wir wichtige grafische Darstellungsformen kennen, um Softwaresysteme zunächst zu beschreiben: Anwendungsfalldiagramm (Use Case Diagramm), Aktivitätsdiagramm, Zustandsautomat, Klassendiagramm usw. Das Werkzeug Visio hilft uns dabei, solche grafischen Modelle zu erstellen. Diese UML-Modelle setzen wir dann mit Hilfe der objektorientierten Programmiersprache Java und dem Open Source Werkzeug Eclipse in lauffähige Softwareprogramme um. Woche für Woche lernen wir grundlegende Konzepte und Methoden der objektorientierten Programmierung kennen: Variablen und Datentypen, Kontrollstrukturen (Verzweigungen, Schleifen), Methoden, Objekte und Klassen, Vererbung und Polymorphie, Schnittstellen usw. Einerseits werden wir viele kleine Probleme lösen und dadurch unsere Problemlösungskompetenz weiterentwickeln. Andererseits können wir auch eigene Ideen umsetzen. Denn Programmieren ist ein sehr kreativer Prozess, der in erster Linie im Team stattfindet.

Software-Engineering bedeutet also zu lernen, Probleme zu lösen und etwas Neues zu schaffen. Oder mit anderen Worten: Programmieren macht Spaß!

Schwerpunkt Modul 2, IT-Management

Hintergrund
Wir befinden uns mitten in der „Digitalen Revolution“. Der technologische Fortschritt schreitet so schnell voran wie noch nie zuvor. Der Einfluss der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) auf unser Leben hat in den letzten beiden Dekaden stark zugenommen. Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist zwischenzeitlich omnipräsent und hat sich nahtlos in unser Leben integriert. Das Gleiche gilt auch für Unternehmen. Während Privatpersonen jedoch entscheiden können, wie viel und in welchen Bereichen sie Technologie nutzen möchten, besitzen Unternehmen diese Option nicht. Kein Unternehmen kann heute auf den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie verzichten oder sich den Luxus leisten, neue Technologien zu ignorieren. Darüber hinaus hat die digitale Transformation häufig disruptive Konsequenzen für Unternehmen und stellt Unternehmen vor neue digitale Herausforderungen. Und genau an dieser Stelle setzt das IT-Management an und hilft diese Herausforderungen zu meistern. Das IT-Management unterstützt und begleitet das Unternehmen bei der digitalen Transformation und beschäftigt sich mit allen Belangen, die das Unternehmen benötigt, um zielgerichtete und zukunftssichere Entscheidungen bezüglich der Informations- und Kommunikationstechnologie treffen zu können.

Inhalt der Veranstaltung
In der Vorlesung „IT-Management“ werden Ihnen die grundlegenden und wichtigsten Methoden sowie die benötigten Soft Skills vermittelt, die Sie benötigen, um ein Unternehmen bei diesem Transformationsprozess unterstützen und begleiten zu können. Die Vorlesung untergliedert sich hierbei grob in drei Teile:

Teil I – IT-Management:
In diesem Teil der Veranstaltung lernen Sie die Hard Facts, die Sie später im Beruf, egal ob als IT-Manager*in oder als Mitarbeiter*in einer Fachabteilung, benötigen, um die Informations- und Kommunikationstechnologie managen zu können. Nach Beendigung der Veranstaltung ist Ihnen bspw. bewusst,
  • wie Sie vorgehen müssen, um eine IT-Strategie zu entwickeln, die die Unternehmensziele unterstützt und somit den Unternehmenserfolg sichert oder
  • wie man IT-Risiken einschätzen kann und wie man entscheidet, welche Risiken akzeptabel sind und welche nicht.
Teil II – IT-Projektmanagement:
In diesem Teil der Veranstaltung lernen Sie alle notwendigen Hard Facts und Soft Skills für das IT-Projektmanagement kennen. Hierbei wird/werden unter anderem
  • klassische als auch agile Vorgehensmodelle behandelt,
  • eine Einführung in die Projektplanung mit MS Project gegeben und
  • Deeskalationsmethoden für Konflikte im Team behandelt.
Teil III – Projektarbeit:
In diesem Teil der Veranstaltung wenden Sie die im Teil I und Teil II gelernten Methoden und erworbenen Kompetenzen praktisch an und führen im Rahmen einer Gruppenarbeit ein kleines IT-Projekt zu aktuellen Themen durch. Die Projektarbeit stellt gleichzeitig die Prüfungsleistung für die Veranstaltung dar.

Berufliche Relevanz
Als Mitarbeiter*in einer Fachabteilung helfen Ihnen die Vorlesungsinhalte fundierte Entscheidungen rund um die Informations- und Kommunikationstechnologie zu treffen und den Transformationsprozess des Unternehmens zu unterstützen und voranzutreiben.

Darüber hinaus ermöglichen Ihre Wirtschaftsinformatikkenntnisse in Verbindung mit Ihren betriebswirtschaftlichen Kenntnissen den Karriereweg einer/s IT-Manager*in einzuschlagen.

Vorwissen
Die vorangegangenen Wirtschaftsinformatik Module sollten absolviert worden sein. Kenntnisse, die nicht in den Vorlesungen erlernt wurden, werden nicht vorausgesetzt.

Schwerpunkt Modul 3, IT-Consulting

Hintergrund
Und wozu braucht man Wirtschaftsinformatik überhaupt?! Was kann ich später im Beruf damit anfangen? Diese oder ähnliche Fragen werden sich viele Studierende stellen. Die Antwort hierzu ist einfach: man kann als Consultant arbeiten. Diese IT-Spezialisten werden zurzeit auf dem Arbeitsmarkt händeringend gesucht, was gute Einstiegchancen in die Berufswelt verspricht. Dabei ist der Beruf des Consultants sehr vielschichtig und nicht jeder Consultant hat die gleichen Aufgabengebiete.

Inhalte der Veranstaltung
Bei all diesen Aufgaben ist jedoch eines unerlässlich: das Wissen über den Aufbau und die Funktionsweise von Informationssystemen. Um dieses Wissen zu erlangen, werden im Teilgebiet IT-Consulting betriebswirtschaftliche Fragestellungen in ausgewählten Softwaresystemen, wie SAP ERP oder Microsoft CRM betrachtet und umgesetzt. Damit steht die Vermittlung praktischer Fähigkeiten im Fokus.

Berufliche Relevanz
Während einige Consultants Softwaresysteme verkaufen und die Kunden über die Möglichkeiten der individuellen Anpassung von Standartprodukten beraten, programmieren andere im Hintergrund diese gewünschten Modifikationen.

Vorkenntnisse
Die vorangegangenen Wirtschaftsinformatik Module sollten absolviert worden sein. Kenntnisse, die nicht in den Vorlesungen erlernt wurden, werden nicht vorausgesetzt.

Schwerpunkt Modul 4, Verteilte Systeme und IT-Security

Hintergrund
Die Schlagworte „Industrie 4.0“, „IoT“, „Digitalisierung“, „Mobile Commerce“ sind Beispiele für Konzepte, die alle auf verteilten Systemen beruhen. Aber auch klassische Technologien, wie der Abruf von Webseiten beruhen auf diese Art von Systemen.

Inhalt der Vorlesung
Im theoretischen Teil werden die verschiedenen Technologien (angefangen vom Client-Server-Prinzip bis hin zu einer Service Orientierten Architektur) erläutert. Des Weiteren werden Verfahren (u. a. Ortungsverfahren, Entfernungsberechnungen, Abrechnungsverfahren), die für „Mobile Commerce“ unerlässlich sind erklärt. Schließlich behandelt die Vorlesung auch die Gefahren im Bereich der IT-Sicherheit. Hierbei wird eine Einführung in den IT-Grundschutz gegeben und verschiedene Angriffsmethoden und Abwehrmaßnahmen erklärt. Im praktischen Teil wird zunächst eine funktionsfähige Entwicklungsumgebung für Web-Anwendungen (XAMPP-basiert) aufgebaut. Anhand von PHP-Beispielen (Produktkatalog basierend auf der Bike4Saar-Fallstudie) werden dynamische Seiten mit einer Datenbankverbindung erstellt und schließlich mit Hilfe von Web-Service der Daten-Austausch zwischen „Unternehmen“ demonstriert. Ein Reiseführer dient als Beispiel einer Mobile Commerce-Anwendung. Einen neuen Schwerpunkt bildet eine IoT-Fallstudie, die auf Basis von LoRaWAN und dem weltweiten “The Things Network (TTN)” einfache Anwendungsbeispiele, wie z. B. Temperaturerfassung, sowie ein Tracking von Gegenständen, aufzeigen. Da verteilte Systeme ein beliebtes Ziel von Hackern sind, werden verschiedene Hacker-Angriffsverfahren praktisch demonstriert und Möglichkeiten zur Abwehr aufgezeigt. Zum Abschluss findet der Brückenschlag zum anderen Schwerpunktmodul “Data Science und Künstliche Intelligenz” statt, indem ein Rechencluster, bestehend aus Raspberry-Pi-Rechnern für Analysezwecke genutzt wird.

Berufliche Perspektive
Im Bereich Verteilte Systeme könnt ihr zum Beispiel Softwaretechniker im Unternehmen tätig werden. Im Bereich Business Intelligence besteht die Möglichkeit beispielweise als Business Analyst arbeiten. In beiden Bereichen bilden die Inhalte der Vorlesung eine wichtige Basis für den Berufsalltag.

Vorkenntnisse
Die vorangegangenen Wirtschaftsinformatik Module sollten absolviert worden sein. Kenntnisse, die nicht in den Vorlesungen erlernt wurden, werden nicht vorausgesetzt.

Schwerpunkt Modul 5, Data Science und KI

Hintergrund
Data Science und Künstliche Intelligenz bestimmen den grundlegenden Wandel in unserem Leben und haben sich fest in unserer Gesellschaft etabliert. Nahezu alle Industriezweige sind durch ihre Algorithmen von dem anhaltenden Wandel betroffen.

Inhalt der Vorlesung
Das Modul Data Science und Künstliche Intelligenz zeigt den Studierenden die Zusammenhänge auf und vermittelt Fähigkeiten, um Chancen und Risiken des Einsatzes im Unternehmen zu beurteilen. Sie lernen Daten für verschiedene Analysentypen vorzubereiten, Datenanalyseprozesse für große Datenmengen durchzuführen und die Analyseergebnisse zu bewerten und zu benutzen. Dafür werden methodische Kenntnisse vermittelt, u.a. in Themen wie Datenbanken, Data Warehousing und Business Data Mining, Intelligence (BI), Big Dat und Advanced Analytics.
Im IT-Labor können die Studierenden selbständig am PC an der Lösung konkreter Aufgabenstellungen mit betriebswirtschaftlichem Bezug arbeiten. Die gelernten Methoden können hier mit Hilfe geeigneter Werkzeuge (z.B. KNIME Analytics Platform, Python, Jupyter Notebook, TensorFlow, Keras usw.) an praktischen Beispielen angewendet werden.
Die Teilnehmer arbeiten in selbstorganisierten Teams an realen Fallstudien und lernen die Aufgaben strukturiert zu bearbeiten und die Ergebnisse fachlich zu diskutieren und zu präsentieren.

Berufliche Perspektive
Data Science und Künstliche Intelligenz sind heute aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Sie gehören immer mehr zur Schlüsseltechnologie, die in vielen Berufsfeldern gebraucht wird. Kenntnisse im Bereich Data Science und Künstliche Intelligenz mit betriebswirtschaftlichem Bezug bieten Studierenden nach dem Studium exzellente berufliche Perspektiven in einem hochaktuellen Bereich.

Kontakt

Hochschule für Technik und Wirtschaft
des Saarlandes
Goebenstraße 40
66117 Saarbrücken

Telefon: (0681) 58 67 - 0
Telefax: (0681) 58 67 - 122
E-Mail: info@htwsaar.de

Aufsichtsbehörde:
Ministerium der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes

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