Soziale Kompetenzen fördern wir durch die Begleitung von Gruppenprozessen

Die Erziehungswissenschaftlerin Agnes Jasiok hat Studierende dabei begleitet, kooperativ miteinander zu arbeiten und selbstständiges Lernen weiterzuentwickeln. Das Projekt hat dem Studienalltag enorm genutzt, und Arbeitgeber*innen freuen sich heute über besonders teamfähige Absolvent*innen. „Wissen kann man sich anlesen“, erklärt Agnes Jasiok, doch „es gibt viele Herausforderungen, die wir heute nicht mehr allein schaffen. Gerade multiprofessionelle, interdisziplinäre Teams in nahezu allen Fachbereichen müssen zueinander finden und kooperieren.“ Doch diese Fähigkeit wird uns nicht immer in die Wiege gelegt.

Die gute Nachricht: „Das kann man trainieren“, sagt Agnes Jasiok. In ihrem Teilprojekt hat sie Studierende und Lehrende dabei beraten, wie sie in Gruppen effektiv und kooperativ miteinander arbeiten können und hat ihnen im Bedarfsfall als Coach unter die Arme gegriffen. „Du hast gerade mit den Augen gerollt. Was willst du eigentlich sagen?”, fragte sie beispielsweise, wenn sie ihre Beobachterrolle verließ und situativ ins Geschehen eingriff. So konnte sie unausgesprochene Konflikte gemeinsam in der Gruppe ansprechen und klären. Es sei normal und wichtig, dass es in Teams unterschiedliche Wünsche, Interessen und auch Missverständnisse gibt. „Entscheidend ist, wie wir damit umgehen”, findet die Expertin. “Wenn wir es schaffen, trotz Unterschieden einen Konsens zu finden, stärkt es jede*n Einzelne*n sowie das gesamte Team
und führt zu befriedigenden Projektergebnissen!“

Fachliche Qualifikation ist nicht alles - soziale Kompetenzen sind entscheidend

Arbeitgeber erwarten heute sogenannte Softskills: kooperative und ausgeprägte rhetorische Fähigkeiten sowie eine ausgeprägte Persönlichkeit sind entscheidend. Zugleich äußern auch Lehrende an der htw saar den Wunsch, dass studentische Gruppenarbeiten stärker mit dem Fokus der sozialen Kompetenzförderung begleitet würden. Beides sind Gründe für das Projekt „Förderung sozialer Kompetenzen”, für das Agnes Jasiok ein Konzept erarbeitete. In diesem Projekt werden Studierende nicht nur bessere Teamplayer, sondern stärken auch ihre persönlichen Kompetenzen, wie zum Beispiel Selbstständigkeit, Reflexivität und Lernkompetenz. „Sich selbst zu reflektieren, ist das A und O für Verhaltensänderung.“

Persönliche und soziale Kompetenzen werden auch im Erproben und eigenen Erleben geschult. Über ein Bonusheft können Studierende seit dem Wintersemester 2016/17 für ihr ehrenamtliches Engagement an der Hochschule in Bonuspunkten erwerben. Haben die Studierenden genügend Bonuspunkte gesammelt, erhalten sie ein Hochschulzertifikat, das ihnen ihr Engagement bescheinigt. Damit wurde neben der Gratifizierung in Form von ECTS-Punkten oder einer Entlohnung eine weitere Möglichkeit geschaffen, studentische Leistungen anzuerkennen. Die Anerkennung des Engagements ist ein ideales Mittel, „um soziale Fähigkeiten immer mehr in den Fokus der Lehrarbeit zu rücken“, erklärt Agnes Jasiok. Dass die überfachlichen Schlüsselkompetenzen von Studierenden aller Fakultäten immer ernster genommen werden, bestätigten Agnes Jasiok die Feedbacks der Studierenden. „Selbst nach anfänglicher Skepsis von Einzelnen habe ich später immer eine positive Rückmeldung bekommen. Der Lerneffekt ist im sozialen Umgang eben schnell spürbar.“

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