Keine Angst vor dem Dialer

An der HTW lernten 120 Schüler der Saarbrücker Marienschule in einem Internet-Workshop die Gefahren des Internets kennen. Aber auch, wie man sich das schier unerschöpfliche Wissensreservoir des weltweiten Datennetzes über die richtigen Suchmaschinen sicher und einfach zu Nutzen machen kann.

Das Internet gleicht einer Schatzkammer. Es hält einen schier unersättlichen Vorrat an Wissen bereit, Texte sind im Gegensatz zu Büchern mit bunten Bildern, Audio-Dateien oder gar Videos aufgepeppt und die schnelle Kommunikation in Form von E-Mail oder Chat-Forum ist heute nicht mehr wegzudenken.

Doch wie bei jeder Schatzkammer tummeln sich rundherum die Gauner, Diebe und Fallensteller, die für sich ihren Teil des Goldes und der Juwelen reklamieren. Sie nutzen Viren und Trojaner um wichtige Daten zu löschen oder auszuspionieren, räumen Onlinebanking-Konten leer oder hacken Paßwörter, um auf die Kosten anderer bei Online-Kaufhäusern Geschäfte abzuwickeln.

Und das ist noch nicht einmal so schwer. Zum einen machen es viele User den dunklen Gestalten einfach, indem sie zu sorglos mit ihren Daten umgehen. Zum anderen gibt es die verschiedensten Programme, die man ohne großes Fachwissen einsetzen kann, um seinen Nachbarn oder die arglose Familie auf der anderen Seite der Welt auszuspionieren. Die Software dazu muss man übrigens auch nicht lange suchen: die gibt’s direkt und oft gratis aus dem Internet.

Die Sicherheit im Umgang mit dem weltweiten Datennetz steht deshalb bei den Internet-Workshops, die die HTW seit diesem Jahr für Schülerinnen und Schüler anbietet, an erster Stelle. Bereits im März waren 120 Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen der Saarbrücker Marienschule an der Hochschule für Technik und Wirtschaft zu Gast. Jetzt wurden über vier Tage ebenfalls rund 120 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen der Marienschule unterrichtet.

„Bei unserem Kurs können sich die Schüler ein Bild von den Gefahren des Internets machen“, betont Informatik-Professorin Dr Martina Lehser, die die ersten Kurse mit der Saarbrücker Marienschule koordinierte. Wolfgang Pauly, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der HTW, zeigte unter dem Motto „Wie arbeiten Hacker“, wie simpel es ist, ein Passwort, das übers Internet übertragen wird, herauszubekommen. „Dazu muss man einfach nur wissen, dass Anfragen über das Internet über die verschiedensten Computer laufen und Passwörter unverschlüsselt auf jedem dieser Computer abgelegt werden“, erklärt Achim Pick, ebenfalls Lehrkraft für besondere Aufgaben.

Aufpassen müssten Schüler auch bei Anbietern, die im Netz fertige Hausaufgaben und Referate anbieten. „Bei vielen geht es nur ums Geld“, weiß die Professorin. Über verschachtelte AGBs werde man häufig über die wahren Kosten im Unklaren gehalten. Und wer auf ein Angebot nicht mehr zugreifen will, stehe häufig vor dem Problem, dass er nicht wisse, bei wem man kündigen kann, so Lehser.

Über Dialer - kleine, automatische Einwählprogramme, die den Internetnutzer oft unbeabsichtigt viel Geld kosten können - wissen auch die wenigsten Bescheid. Das kann Sina Öfinger nur bestätigen. Die 15-jährige Schülerin hat am Kurs teilgenommen und viel gelernt. Von Dialern oder sonstigen Gefahren, die vom Internet ausgehen hat die aufgeweckte Schülerin vorher allerdings nie was gehört. „Ich benutze das Internet nur selten“, gibt Öfinger zu. „Hauptsächlich für die Schule.“ An der HTW habe sie jetzt gelernt, wie gefährlich Chat-Räume sein können und dass man keinesfalls seine Handy-Nummer weitergeben sollte. Aber auch für die Schule hat der Workshop etwas gebracht. „Jetzt weiß ich, wie man effektiver im Internet nach Informationen sucht“, betont die Schülerin.

Denn dass es neben Google noch viele weitere Suchmaschinen gibt und wie die funktionieren war ihr vorher ebenfalls unbekannt. Wie ihre Klassenkameradinnen war auch Sina Öfinger während des dreieinhalb Stunden dauernden Kurses sehr aufmerksam und wissbegierig. Und versprach: „Das Gelernte werde ich auch an meine Freundinnen weitergeben.“


V.i.S.d.P. Katja Jung

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