HTW und Uni kooperieren

HTW baut Prüfstand für Uni-Labor auf

Kooperation, das Zusammenwirken von Handlungen zweier oder mehrerer, führt im besten Fall am Ende zum Nutzen für alle Beteiligten. Kooperation ist daher sehr wünschenswert – aber zuweilen schwierig zu erreichen. In den Ziel- und Leistungsvereinbarungen der HTW und der Universität des Saarlandes (UdS) fiinden sich daher auch Passagen, die die Hochschulen zur Kooperation ermuntern.

Was im Großen endlich offiziell festgelegt ist, findet im Kleinen aber schon lange statt. So war es für Dr. Benedikt Faupel, Professor im Studiengang Elektrotechnik, keine Frage, ob man für das Labor für Prozessautomatisierung von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Janocha einen Prüfstand entwickeln könne. Gerade recht für diese Anfrage kam die praktische Studienphase von Fardila Mhod Zahidee, die sie bei der Firma Siemens absolvierte. Während dieser Phase entstand die Idee für ihre Diplomarbeit, die sie mit ihrem Kommilitonen Y-Khoa Bui gemeinsam im Labor für Prozessautomatisierung von Faupel bearbeitete. Zusammen realisierten sie den gewünschten Laborprüfstand zur Einstellung von Reglerkennwerten in Antriebssystemen

Am 26. Oktober wurde der Prüfstand in Rahmen einer Feierstunde vorgestellt – er wird in den nächsten Wochen an der UdS in der Lehre eingesetzt.

Faupel begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei der Firma Siemens, die schon des öfteren Laborprüfstände ausgestattet hat. Er ging auf das Thema Kooperation von Hochschulen ein und erklärte dazu, dass die HTW durch die Entwicklung der letzten Jahre wie Umstellung auf Bachelor- und Master-Abschlüsse und steigende Studierendenzahlen Anerkennung in der Politik erlangt habe, was sich unter anderem an den Aus- und Neubaubeschlüssen zeige. Die HTW hat insgesamt ihr Profil schärfen können und steht als selbstbewusster Partner für Kooperationen offener denn je zur Verfügung. Die Studierenden, so Faupel weiter, hätten eine professionelle Lösung für das Labor Prozessautomatisierung erstellt.

Manfred Michel, Leiter Fachberatung A&D der Firma Siemens, betonte die lange Tradition der Kooperation mit der HTW und ging auf die Arbeit der beiden Diplomanden ein. Sie hätten ein ausserordentliches Engagement gezeigt, sie "haben geschwitzt. Das gibt es im Berufsleben, man kommt nicht weiter. Aber sie haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt, haben das Problem gelöst und dadurch sehr viel gelernt," so Michel. Der Ingenieurmangel ist auch für Siemens ein großes Problem. Ursächlich sei auch die Technikfeindlichkeit der Gesellschaft, die nicht gerade dazu ermuntere, ein ingenieurwissenschaftliches Studium zu beginnen. Hier müsse gehandelt werden. Allen Ingenieuren legte er nahe, sich selbstbewusst gebenüber Betriebswirtschaftlern und Juristen zu behaupten und die Überzeugung, dass etwas richtig ist, zu verteidigen.

Prof. Dr. Andreas Schütze, UdS, dankte den Studierenden und dem Sponsor Siemens. Er habe die Einladung gerne angenommen, und freue sich über ein gelungenes Beispiel für Kooperation unter Hochschulen. Kooperationsfelder sieht Schütze ebenso wie der nach ihm sprechende Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Enrico Lieblang, insbesondere in der Nachwuchswerbung.


Gemeinsam genutzt werden sollten aber auch Laboreinrichtungen, hier sprach Schütze das Reinraumlabor in Zweibrücken an, das sich den anderen Hochschulen geöffnet hat. Auch gemeinsame Teams aus Studierenden beider Hochschulen wären denkbar – trifft das doch auch die berufliche Realität.

Lieblang sieht die Kooperation beider Hochschulen als Chance, Ressourcen effizienter einzusetzen und durch eine differenzierte Studienberatung und gemeinsame Aktionen im Bereich der Nachwuchsrekrutierung im Sinne der Studienanfänger zu handeln. Beide Bildungsinstitutionen haben überlappende Zielgrupppen, für den Fall HTW und UdS sind das die Abiturienten, aber beide Hochschulen unterscheiden sich in ihrem Ausbildungsprofil, sprechen verschiedene Lern- und Organisations-Typen an. Eine professionelle Beratung hilft dem Studienanfänger, sich für den richtigen Hochschultyp zu entscheiden, und kann so auch zur Reduzierung der Abbrecherquote führen, die beide Hochschulen zum Ziel haben müssen.

Im Labor selber präsentierten dann beide Diplomanden ihren Prüfstand. Ein Imbiss der Firma Siemens bot noch Gelegenheit zum informellen Austausch, bei dem vielleicht das ein oder andere Kooperationsprojekt diskutiert wurde.

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