HTW und Handwerk – eine gelungene Kooperation

Studierende der HTW und Experten der Alarmtechnik Norbert Theis GmbH & Co. KG machen gemeinsam Wohngebäude einbruchsicher

Auf Initiative der Handwerkskammer haben die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und das Handwerksunternehmen Alarmtechnik Norbert Theis ein technologisches Entwicklungsprojekt gestartet. Gemeinsam wollen die Projektpartner die Einbruchsicherheit von Wohngebäuden erhöhen. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Vorhabens werden sie in den kommenden zwei Jahren ein „Funkbasiertes Fenster-Verschluss-Zustands-Kontroll-System“ entwickeln. Das solarbetriebene Fensterüberwachungsmodul soll viele Mängel der herkömmlichen batteriebetriebenen Einbruchmeldetechnik beseitigen und den Montageaufwand im Vergleich zu den bisher am Markt befindlichen Produkten reduzieren.

Konkret in Planung ist die Entwicklung eines solarbetriebenen Überwachungsmoduls für Fenster in Wohn- und Zweckgebäuden. Eine transparente Solarfolie soll zusammen mit der Auswerte- und Sendeelektronik einschließlich Antenne einfach auf die Scheibe der zu überwachenden Fenster geklebt werden. Über den durch den Fenstergriff bewegten Beschlag wird mittels einer Sensorik der Verschlusszustand des Fensters erfasst. Die Meldung des Fensterverschlusszustands geht zur Empfangseinheit des elektronischen Kontroll- und Überwachungssystems.

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im Hochschul-Technologie-Zentrum (HTZ) der HTW im IT-Park Burbach diskutierten die Projektinitiatoren Dr. Klaus Meier, Prof. Dr. Albrecht Kunz und Norbert Theis gemeinsam mit Studierenden und Mitarbeitern der HTW erste Schritte zur Umsetzung des Projektes.

Kunz, Experte für Telekommunikationselektronik und funkbasierte Gebäudeautomation, sieht den Nutzen des Projekts nicht nur für die saarländische Wirtschaft, sondern auch für die Studierenden der HTW. Diese können im Rahmen des Projektes Bachelor- und Master-Arbeiten anfertigen. Sie werden dabei mit den tatsächlichen Problemstellungen technologischer Entwicklungsaktivitäten der Wirtschaft konfrontiert und sammeln Erfahrungen für ihre berufliche Zukunft. Aus den gewonnenen Erfahrungen verspricht sich Kunz Impulse für die praxisorientierte Ausbildung seiner Studierenden. „Das sehr zukunftsträchtige Technologiegebiet der Gebäudeautomatisierung sollte weiter ausgebaut werden, es ist ein Schlüsselvorhaben, um Know-how auf dem Gebiet der Gebäudeautomatisierung aufzubauen und um dieses erworbene Wissen für weitere FuE-Vorhaben mit mittelständischen Firmen, wie z.B. mit den saarländischen Handwerksunternehmen, zum Technologietransfer nutzen zu können.“

Für Norbert Theis, Geschäftsführer der Alarmtechnik Norbert Theis, sind technische Innovationen wesentlich, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Durch den zu entwickelnden funkbasierten Fensterverschlusskontrollsensor erwartet Norbert Theis eine sinnvolle Erweiterung seines Produkt- und Dienstleistungsangebots auf dem Gebiet der Alarm- und Sicherheitstechnik. Sein Betrieb hat sich auf die Errichtung und Installation elektrischer Sicherheits- und Alarmsystemen mit z. B. Brand-, Rauch-, Wasser- und Einbruchsmeldern spezialisiert. Um auch die Besitzer von kleineren Wohngebäuden für seine Sicherheitseinrichtungen zu gewinnen, hat das Unternehmen ein kompaktes Alarm- und Sicherheitssystem entwickelt. So hat er neben dem kompakten Alarm- und Sicherheitssystem für Privatkunden ein Sperrelement für Türen konzipiert, das patentiert ist. Zur Überwachung der Verschlussstellung von Türen und Fenstern hat er darüber hinaus eine elektromechanische Sensor- und Meldevorrichtung entworfen, die am Markt eingeführt ist und sich einer wachsenden überregionalen Nachfrage erfreut.

„Erfolg von Technologietransfer zwischen Handwerk und Wissenschaft wird an Ergebnissen gemessen und muss an konkreten praxisrelevanten Aufgabenstellungen dingfest gemacht werden“, so Dr. Meier, der Beauftragte für Innovation und Technologietransfer der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK). Kooperation sei wichtig, sollte aber kein Selbstzweck sein. Dieses Projekt kann einen Beitrag dazu liefern, Berührungsängste zwischen Handwerkern und Wissenschaftlern abzubauen. Wichtig ist es, dass in partnerschaftlicher Zusammenarbeit aus der Handwerkspraxis kommende Problemstellungen aufgegriffen und einer Lösung zugeführt werden. Vor diesem Hintergrund sieht Dr. Meier in der hier gestarteten Forschungs- und Entwicklungskooperation ein Signal zur Verbesserung des Technologietransfers zwischen Handwerk und Wissenschaft im Saarland, dem Land der kurzen Wege.

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